Psychische Gesundheit in der Schwangerschaft

Psychische Gesundheit und Schwangerschaft – das klingt erst mal, als würden die beiden ohnehin zusammen gehören. Schwangere streicheln selig lächelnd ihren Bauch, strahlen und sind, im wahrsten Sinn, rundum glücklich. Oder? 

Wenn es dir anders geht, bist du nicht alleine. Eine Schwangerschaft ist eine große Veränderung. Und gerade weil wir oft so hohe Erwartungen an unser Wohlbefinden in dieser Zeit haben, können uns unangenehme Gefühle und Sorgen beunruhigen. Welche Gründe kann es dafür geben, dass die psychische Gesundheit ausgerechnet in der Schwangerschaft leidet? Und wie kannst du dich um deine psychische Gesundheit in der Schwangerschaft kümmern?

Risikofaktoren für die Psyche

Warum kann sich eine Schwangerschaft auf deine psychische Gesundheit auswirken? Es gibt Risikofaktoren dafür, warum eine Schwangerschaft deine psychische Gesundheit beeinträchtigen kann. Oft ist es hilfreich, diese möglichen Ursachen zu kennen, um etwas verändern zu können.

1. Psychische Vorerkrankungen

Wenn du vor deiner Schwangerschaft bereits von einer psychischen Erkrankung betroffen warst, zeigen sich die Symptome vermutlich auch in der Schwangerschaft. Oder sie können sich durch die neuen Anforderungen sogar verstärken. Außerdem ist es möglich, dass eine psychische Erkrankung, zum Beispiel eine depressive Episode, die eigentlich weit zurückliegt, aufgrund erlebter Belastungen während der Schwangerschaft wieder „aufflammt”. 

2. Körperliche Veränderungen

Wenn sich unser Körper verändert, kann das Auswirkungen auf unsere Psyche haben. Hormonumstellung, Gewichtszunahme, erhöhtes Energiebedürfnis, Übelkeit, Müdigkeit, Übungswehen – in deinem Körper ist unglaublich viel los. Und deine Psyche versucht, das alles einzuordnen und damit zurechtzukommen. 

3. Stress 

Die wenigsten Frauen können während der Schwangerschaft die Füße hochlegen. Sie nehmen sich nicht die Zeit für sich, wie es eigentlich nötig wäre. Viele müssen bis zum Mutterschutz arbeiten, den Haushalt schmeißen und sich eventuell um weitere Kinder kümmern. Hinzu können neue Stressfaktoren: finanzielle Sorgen, ein Umzug, ärztliche Untersuchungen, Angst um das Baby oder die Geburt

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4. Mangelnde Unterstützung

Opa holt das Geschwisterkind ab, die Haushaltshilfe putzt, der Partner kocht – und das alles täglich. Die Realität sieht meistens anders aus. Und neben der ganz neuen Situation der Schwangerschaft musst du vielleicht viel alleine schaffen. Das kann nicht nur stressig sein, sondern auch zu Gefühlen der Einsamkeit, Traurigkeit und Überforderung führen. 

Infokasten: Nichts ist wie beim ersten Mal. Wenn Eltern bereits ein Kind bekommen haben, können in der nächsten Schwangerschaft viele Dinge vertraut, aber auch ganz neu herausfordernd sein. So wissen Schwangere oft besser, was sie wollen und was nicht. Vielleicht kann aber auch das Gefühl entstehen, als würde alles ein bisschen nebenherlaufen. Zudem können – mitunter verdrängte – Aspekte einer vorherigen Schwangerschaft und Geburt hochkommen, die einer Aufarbeitung bedürfen. Das alles kann zusätzlich Stress auslösen und die Psyche belasten. 

Seelenpflaster – Selbsthilfe für die Psyche

Wenn du schwanger bist, ist es besonders wichtig, dass du dich um dich selbst kümmerst. So kannst du der großen Veränderung der Schwangerschaft mit wirksamen Strategien begegnen. Die können dir Kraft spenden, um diese besondere Zeit zu meistern und vielleicht sogar zu genießen.  

Infokasten: Vielen „Risikofaktoren” kannst du wenig entgegenwirken. Ob du eine psychische Vorerkrankung hast, lässt sich nicht ändern. Und die meisten körperlichen Veränderungen sind notwendig für die Gesundheit deines Babys. Umso wichtiger ist es, dass du dich auf die Aspekte konzentrierst, auf die du Einfluss nehmen kannst. Finde Unterstützung und verändere deinen Umgang mit Stress. 

Mehr Unterstützung organisieren

Studien zeigen, dass Unterstützung in der Schwangerschaft positive Auswirkungen auf alle Aspekte deines Wohlbefindens haben kann. Es geht dabei jedoch nicht darum, dass du schwach bist und etwas alleine „nicht hinkriegst”. Du sollst bestmöglich für dich und dein Baby sorgen.

Unterstützung muss auch nicht bedeuten, dass jemand für dich den Geschirrspüler ausräumt – auch Gespräche können unterstützen. Ob Beratungsangebote für Schwangere, Treffen mit einer Freundin oder beides, wende dich bewusst mit deinen Sorgen nach außen und nicht nach innen. 

Aber natürlich kann es auch um praktische Hilfe gehen. Haushaltshilfen können während der Schwangerschaft in einigen Fällen von der Krankenkasse übernommen werden. Gibt es sonst vielleicht eine Person in deinem Umfeld, die ihre Unterstützung anbietet. Und doch schlägst du sie aus Verlegenheit oder Gewohnheit aus? Probiere einmal, etwas anders zu machen und sie anzunehmen.

Stress lass nach

Ob wir eine Situation als stressig empfinden, wird maßgeblich von der Art und Weise beeinflusst, wie wir die jeweilige Situation bewerten. Ganz radikal könnte man also sagen: Stress entsteht in dir. Wenn du seit einer Woche nicht Staub gesaugt hast, kann das Stress auslösen. Einfach weil du denkst: „Wie soll ich je eine fürsorgliche Mutter werden, wenn ich nicht mal die Wohnung sauber halten kann?”

Wenn du stattdessen denkst: „Momentan sind eben andere Dinge wichtiger in meinem Leben.”, bleibst du wahrscheinlich entspannt(er).  Was in deinem Leben passiert, deine Pflichten und Aufgaben, sind im Grunde nicht die „Übeltäter”. Es sind eher die Gedanken, die durch sie entstehen und deine körperlichen Reaktionen, die durch sie ausgelöst werden. Das ist eine große Chance. Denn so kannst du nicht nur dafür sorgen, Stressfaktoren zu erkennen und zu reduzieren, sondern auch ein neues, entspannteres Mindset einüben. Klingt gut?

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