Mit steigender Kinderzahl multiplizieren sich zwangsläufig die Dinge in jedem Haushalt. Je nach Alter sind die Bedürfnisse in Bezug auf Spielzeug, Kleidung und sonstige Sachen sehr unterschiedlich. Alles muss zudem irgendwie aufbewahrt werden, damit der Wohnraum nicht im Chaos versinkt. Über all unsere Elternjahre haben wir verschiedene Optionen ausprobiert, um eine gute Balance zwischen bewohnbarem Raum und kreativem Kinderchaos zu finden. Ein paar Strategien, die sich für uns bewährt haben, möchten wir an dieser Stelle mit euch teilen. Wer mag, kann hier mehr über Minimalismus mit vier Kindern lesen.
Alles hat seinen Platz
Der größte Zeitfresser beim Aufräumen sind die Dinge ohne „festen“ Platz. Und gerade mit Kindern sammeln sich diese Dinge oft schneller an als gedacht. Hier das kleine Mitgebsel vom Kindergeburtstag. Dort eine umfangreichere Bastelei aus der Schule. Oder das selbst aus dem Urlaub mitgebrachte Souvenir. Diese Dinge liegen dann gerne überall rum. Sie haben keinen festen Platz und sorgen für Chaos.
Bücher aber auch Spielzeug wie Bausteine, Verkleidesachen oder die Bastelmaterialien haben bei uns feste Orte. Das erleichtert das Aufräumen ebenso wie die Suche nach einem bestimmten Spielzeug. Natürlich vermischen sich die Sachen immer wieder, da sie ja beim Spielen nicht monothematisch genutzt werden. Aber trotzdem lässt sich so alles schnell wieder einräumen. Ab und an werden die dafür verwendeten Kisten und Körbe dann einmal richtig sortiert. Dabei kann man auch gleich mal durchschauen, womit derzeit überhaupt gespielt wird. Das wird aussortiert oder für jüngere Geschwister zur Seite gepackt.
Damit die Kinder auch selbst mit aufräumen, ist es sinnvoll, wenn sie alles gut erreichen können. Aufbewahrungsbehältnisse sollten nicht bis zum Anschlag vollgestopft werden. Auch bei Spielzeug ist weniger oft mehr. Eine zu große Auswahl überfordert eher als die Fantasie zum Spielen anzuregen. Für die „Sachen ohne festen Ort“ gibt es hier übrigens eine Kiste, in der wir im Laufe der Woche einfach alles hineinwerfen. Am Wochenende schauen wir dann durch, was davon gebraucht wird oder wo es zukünftig aufbewahrt werden soll.
Eins kommt, eins geht
Kinder können alles gebrauchen. Alles. Wirklich alles! Auch wenn der Platz im Kinderzimmer immer knapper wird, fällt es den meisten Kindern schwer, sich von Spielsachen zu trennen. Da verteidigt der Fünfjährige vehement das kleine Holzauto, mit dem er seit Jahren nicht mehr gespielt hat. Für uns hat es sich bewährt, dass eine Sache aussortiert wird, bevor etwas neues hinzukommt. Wir verkaufen regelmäßig auf dem Flohmarkt, auf dem die älteren Kinder auch ihre Sachen selbst verkaufen. Vieles wird aber für das jüngere Geschwisterkind zur Seite gelegt. So wurde zum Beispiel das erste Laufrad hier schon vier Mal wieder zum Geburtstag verschenkt.
Was sich schnell mit Kindern ansammelt, sind Bilder und andere Basteleien. Allein mit den Kunstwerken unserer Kinder könnten wir potenziell ein ganzes Museum füllen. Wenn wir denn alles aufbewahren würden. So gibt es aber eine Kiste mit den Lieblingsbilder. Oder wir machen Fotos davon und bewahren es so platzsparender digital auf. Aktuelle Basteleien kommen auf ein Regal oder eine Bilderleiste. So kommen die Kunstwerke auch besser zur Geltung, als wenn sie sich auf irgendwelchen Ablageflächen stapeln. Und wie in einem echten Museum gibt es dann halt immer auch mal wieder eine neue Ausstellung.
Kleine Rückzugsbereiche für alle Familienmitglieder
Mit jedem Kind mehr wird auch der Rückzugsbereich im Wohnraum für jedes einzelne Familienmitglied enger. Trotzdem kann man auch hier kleine Rückzugsorte schaffen. Während sich bei den größeren Kindern eine tatsächlichen Trennung des Kinderzimmers durch eine selbst gebaute Holzwand bewährt hat, sind für die Kleineren die beiden Hochetagen oder der Platz im Spielzelt ein Ort, an dem sie nur für sich sein können. Aus den Tragetüchern sind zwar alle Kinder schon entwachsen, aber zum Höhlen bauen kommen sie weiterhin gerne zum Einsatz.
Die Bedürfnisse sind entsprechend dem Alter natürlich unterschiedlich, aber ein bisschen „Ruhe vor den Geschwistern“ tut hier zwischendurch allen Kindern mal ganz gut. Rückzugsbereiche gliedern das Kinderzimmer auch in Orte mit mehr oder weniger Aktivität. Während der eine also in der Hochetagenhöhle Bücher liest, schaukelt die andere am Indoor-Klettergerüst.
Und natürlich sollten auch die Eltern darauf achten, dass es für sie mindestens einen Bereich in der Wohnung gibt, an dem sie sich mal zurückziehen und im trubeligen Familienalltag durchatmen können. Und der darf dann auch gerne „spielzeugfreie Zone“ sein. Zur Not geht auch das Klo…
Das Spiel der Kinder in einer Familie ist natürlich längst nicht auf Kinderzimmer beschränkt. Kleinkinder spielen meist gar nicht allein im Kinderzimmer, sondern wollen dort sein, wo ihre Eltern sind. Und sie wollen das tun, was ihre Eltern machen. Darum steht hier die Kinderküche zum Beispiel auch in der Küche oder im Sommer auf dem Balkon. So rührt die Kleinste auch in ihren Töpfen, während wir selbst am Herd stehen und das Abendessen für die Familie vorbereiten. Vieles kann auch einfach aus dem eigenen Hauhalt zum Spielen verwendet werden und muss nicht unbedingt in der meist auch ungleich teuren Mini-Version extra für Kinder angeschafft werden. Das spart Geld und eben auch Platz.
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