Milchschorf und Kopfgneis hört man häufig im Zusammenhang mit allen möglichen Hauterscheinungen auf und am Kopf des Babys. Es handelt sich dabei aber um zwei grundlegend verschiedene Hauterscheinungen.
Oft wird aufgrund des Namens „irgendeine Ursache mit Milch“ vermutet. Zum Beispiel, dass das Baby aufgrund einer Muttermilchunverträglichkeit ein Ekzem auf dem Kopf entwickelt. Dem ist aber nicht so. Der Name Milchschorf leitet sich von seinem optischen Erscheinungsbild ab. Wenn man Milch auf dem Herd anbrennen lässt, bildet sich eine Art Kruste auf dem Topfboden. Diese hat eine gewisse Ähnlichkeit mit dem typischen Hautausschlag auf dem Kopf eines Babys.
Woran erkenne ich Milchschorf?
Medizinisch korrekt nennt man den Milchschorf auch atopisches Ekzem. Er kann als erste Erscheinungsform einer Neurodermitis auftreten. Typisch sind dann gelblich-bräunliche Krusten, die auf der Kopfhaut auftreten. Aber auch an Stirn, Wangen und anderen Körperstellen kann der juckende Hautausschlag zu finden sein.
Der Zeitpunkt des Auftretens ist ebenfalls wichtig: Milchschorf entsteht sehr häufig erst nach dem dritten Lebensmonat.
Kopfgneis ist harmlos und sieht anders aus als Milchschorf
Was aber relativ häufig bei Neugeborenen und auch auch bei älteren Babys auftritt, ist der so genannte Kopfgneis (seborrhoisches Kopfhautekzem), der kein Symptom einer neurodermitischen Erkrankung ist. Die borkigen Schuppen treten zwar ebenfalls an den behaarten Stellen des Kopfes auf, also eventuell auch an den Augenbrauen. Sie stören das Kind aber nicht und verursachen keinen unangenehmen Juckreiz, wie es bei neurodermitischen Hautekzemen der Fall ist.
Es ist also in der Regel nur ein „optisches Problem“. Bei vielen Kindern ist es aber unter den Haaren nicht einmal so genau sichtbar. Woran erkenne ich Kopfgneis?
- Du wirst gelbliche, fest anhaftende Schuppen auf der ansonsten unauffälligen Kopfhaut deines Babys bemerken.
- Meist verläuft der schuppige Belag über den Bereich der Fontanellen. In ausgeprägterer Form kann er sich bis zu den Ohren und Augenbrauen hinziehen.
- Dein Baby zeigt keinen Juckreiz oder ein beeinträchtigtes Wohlbefinden.
- Der Zeitpunkt des Auftretens von Kopfgneis ist in der Regel deutlich früher als bei Milchschorf in den ersten Lebenswochen.
Medizinisch wird Kopfgneis seborrhoische Ekzem des Kopfes genannt. Die Ursache ist nicht final geklärt. Diskutiert werden als mögliche Ursachen eine erhöhte Talgproduktion oder auch die immunologische Auseinandersetzung mit bestimmten natürlicherweise vorhandenen Hautpilzen. Einen Zusammenhang mit der Ernährung gibt es, anders als bei der Neurodermitis, beim Kopfgneis nicht.
Wie kann ich Kopfgneis behandeln?
Bei Kopfgenis gibt es eigentlich keinen Behandlungsbedarf. Der Kopfgneis verschwindet mit der Zeit ganz von alleine, ohne dass du etwas tun musst. Bitte versuche nicht, die Krusten aus kosmetischen Gründen abzukratzen.
Wenn der Kopfgneis irgendwann im fortgeschrittenen Babyalter als störend empfunden wird, kann man zum Lösen ein sanftes, parfümfreies Babyöl wie das Weleda Baby-Calendula Öl auf die betroffenen Stellen auftragen. Bei sehr dicken Schuppen kann man das Öl ein paar Stunden einwirken lassen und dann die aufgeweichten Schuppen sehr vorsichtig mit einem feinen Kamm abheben.
Anschließen kann man den Kopf mit einem sanften Reinigungsprodukt für Babys wie der Weleda Baby Waschlotion & Shampoo waschen.
Wann muss ich zur Kinderärztin?
Du kannst beruhigt sein: Kopfgneis ist keine Krankheit, sondern normal bei Neugeborenen. Vermutlich stört es dein Baby nicht.
Bei diesen Anzeichen solltest du ärztlichen Rat einholen:
- Rötungen der Kopfhaut
- Hauterscheinungen treten nach dem dritten Monat auf
- entzündete oder nässende Stellen auf der Kopfhaut
- Hauterscheinungen breiten sich auf weitere Körperareale aus
- dein Baby zeigt Anzeichen für Juckreiz oder Unbehagen
Wenn du dir unsicher bist, ob dein Baby Kopfgneis oder Milchschorf hat, solltest du dich an deine Hebamme wenden oder kinderärztlichen Rat einholen. Im Falle eines „atopischen Ekzems“ werden Kinderärztin oder Kinderarzt weitere Maßnahmen mit dir besprechen.
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