Das Wort Milchschorf hört man häufig im Zusammenhang mit allen möglichen Hauterscheinungen auf und am Kopf des Babys. Oft wird aufgrund des Namens „irgendeine Ursache mit Milch“ vermutet. Zum Beispiel, dass das Baby aufgrund einer Muttermilchunverträglichkeit ein Ekzem auf dem Kopf entwickelt. Dem ist aber nicht so. Der Name Milchschorf leitet sich von seinem optischen Erscheinungsbild ab. Wenn man Milch auf dem Herd anbrennen lässt, bildet sich eine Art Kruste auf dem Topfboden. Diese hat tatsächlich eine gewisse Ähnlichkeit mit dem typischen Hautausschlag auf dem Kopf eines Babys.
Korrekterweise nennt man den Milchschorf „atopisches Ekzem“. Er kann als erste Erscheinungsform einer Neurodermitis auftreten. Typisch sind dann gelblich-bräunliche Krusten, die auf der Kopfhaut auftreten. Aber auch an Stirn, Wangen und anderen Körperstellen kann der juckende Hautausschlag zu finden sein. Dies ist aber wesentlich seltener der Fall, wenn es um Hauterscheinungen auf dem Babykopf geht.
Borkigen Schuppen namens Kopfgneis
Was aber relativ häufig bei Neugeborenen und auch auch bei älteren Babys auftritt, ist der so genannte Kopfgneis, der kein Symptom einer neurodermitischen Erkrankung ist. Die borkigen Schuppen treten zwar ebenfalls an den behaarten Stellen des Kopfes auf, also eventuell auch an den Augenbrauen. Sie stören das Kind aber nicht und verursachen keinen quälenden Juckreiz, wie es bei neurodermitischen Hautekzemen der Fall ist.
Es ist also in der Regel nur ein „optisches Problem“. Bei vielen Kindern ist es aber unter den Haaren nicht einmal so genau sichtbar. Ursache für den Kopfgneis, auch „seborrhoische Ekzem des Kopfes“ genannt, ist die erhöhte Talgproduktion, die beim Neugeborenen auch manchmal noch durch das Vorhandensein mütterlicher Hormone im Körper des Babys verstärkt wird. Dies sowie die verstärkte Talgproduktion bilden sich aber nach und nach zurück, so dass auch der Kopfgneis deutlich weniger wird und schließlich ganz verschwindet.
Während das „atopische Ekzem“ vor allem aufgrund des starken Juckreizes meist eine lokale Therapie in Absprache mit dem Kinderarzt oder dem Dermatologen erfordert, muss der Kopfgneis nicht weiter behandelt werden. Wer möchte, kann das Ablösen der Schuppen beschleunigen, in dem man den Babykopf zum Beispiel mit Mandelöl einölt und dieses ein paar Stunden einwirken lässt. Die Schuppen lösen sich beim anschließenden Baden relativ leicht von der Kopfhaut. Wirklich notwendig ist dieses Vorgehen aber nicht. Es gibt auch einige Pflegegele zu kaufen, die den Milchschorf leichter lösen sollen. Aber meist enthalten diese auch nur Mandelöl oder Panthenol und wirken ähnlich wie die reine „Ölkur“. Wer sich unsicher ist, ob sein Baby Kopfgneis oder Milchschorf hat, sollte sich an seinen Kinderarzt wenden, der im Falle eines „atopischen Ekzems“ weitere Maßnahmen mit den Eltern besprechen wird.
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