„Einschlafstillen wirkt so zuverlässig wie eine Narkose“, sagt meine liebe Hebammenkollegin Luise immer. Recht hat sie, denn alle kindlichen Bedingungen, die es für das Einschlafen braucht, werden dabei erfüllt: Nähe, Nahrung, Wärme, Sicherheit und Geborgenheit. Eigentlich alles gut so und trotzdem setzt sich gerade beim ersten Kind irgendwann dieser kleine Teufel ins Ohr, der flüstert: „Aber wenn sich das Baby so sehr daran gewöhnt und ich das Kind dann für immer einschlafstillen muss?“
Liebe einschlafstillende Mütter, ich kann euch beruhigen: Ihr werdet euer Kind nicht für immer in den Schlaf stillen müssen. Nein, irgendwann werdet ihr in Dauerschleife „Perlen“ der Kinderbuchliteratur vorlesen dürfen. Oder es gibt abendliche Diskussionen mit dem Schulkind, weil dem plötzlich spätabends einfällt, was es alles am nächsten Tag noch in die Schule mitbringen muss.
Gemütlich mit seinem kleinen Baby im Bett
Spätestens dann sehnt man sich danach zurück, gemütlich mit seinem kleinen Baby im Bett zu liegen und es in den Schlaf zu stillen. Ja, oft schläft man selbst dabei ein, aber auch das ist doch nur ein Zeichen, dass es dann wohl auch nötig war. Die Wäscheberge und die Steuererklärung werden geduldig warten, bis man „ausgeschlafen“ hat. Und die tiefsinnigsten Gespräche am Abend hat man mit seinem Partner in der ersten Babyzeit meist auch nicht.
Wenn man nicht schlafen will, sind auch Hörbücher eine gute Gelegenheit, sich mit Dingen außerhalb des Babyuniversums zu beschäftigen. Später wird man sich nur selten dafür wieder die Zeit nehmen. Natürlich gibt es auch noch viele andere Wege, seine sehr kleinen Kinder liebevoll in den Schlaf zu begleiten. Nicht stillende Mütter und Väter können das ja schließlich auch. Und manchmal gibt es auch Babys, die auch gar nicht auf diesem Wege in de Schlaf begleitet werden möchten.
Das „in den Schlaf stillen“ ist bequem und unkompliziert
Aber das „in den Schlaf stillen“ ist schon bequem und unkompliziert. Wer sich also damit wohl fühlt, soll und darf es einfach vorbehaltlos genießen. Das Baby tut es ohnehin. Und wenn es für einen persönlich Zeit ist, etwas daran zu ändern, kann man das immer tun. Und ja, es gehört dann auch dazu, dass viele Babys anfangs zunächst nicht unbedingt begeistert reagieren, wenn das Einschlafstillen gegen andere liebevolle Beruhigungsoptionen eingetauscht wird.
Aber wichtig ist auch immer, dass sich Kind und Mutter wohl damit fühlen. Ein paar Ideen zum nächtlichen Abstillen des schon etwas älteren Kindes habe ich hier schon einmal aufgeschrieben. Diese sollten aber nur zum Einsatz kommen, wenn ein persönlicher Änderungsbedarf da ist. Ansonsten kann man einfach die Stillzeit so annehmen, wie sie gerade ist mit dem Wissen, dass es nicht so bleiben wird. Die Zeit, in der uns unsere Kinder so intensiv brauchen ist rückblickend eigentlich immer ganz schön kurz – auch wenn sich die Abendrituale manchmal auch gerade endlos lang anfühlen…
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