Wickeltische sind eine praktische Sache. Und gut für den Rücken. Das merke ich immer wieder, wenn ich mir bei Hausbesuchen dort ganz bequem das Neugeborere anschauen kann. Wir selbst hatten nur beim ersten Kind einen Wickeltisch – und den auch nur für die ersten Monate. Stattdessen gab es dann einen Wickelplatz am Boden – und das ist bis heute so. Gerade beim zweiten Kind war das vor allem deshalb praktisch, weil man so schnell mal irgendwohin sprinten konnte, ohne das Baby mitzunehmen. Zum Beispiel dann, wenn es aus der Küche klirrte, weil das zweijährige Geschwisterkind mal wieder ein Glas runtergeworfen hatte.
Denn nie, nie, niemals sollte man ein Baby allein auf dem Wickeltisch liegen lassen. Oder auf dem Bett. Auch dann nicht, wenn es noch ganz klein ist und sich vermeintlich noch gar nicht von selbst so doll bewegt. Denn genau darauf ist eben kein Verlass. Selbst frisch geborene Babys können reflexartige Bewegungen machen und liegen plötzlich nicht mehr genau an der Stelle, wo sie zuvor hingelegt wurden. Das habe ich oft genug im Kreißsaal beobachtet.
Babys verändern ihre Position wirklich blitzschnell
Aber nicht nur zufällige und unwillkürliche Bewegungen bergen die Gefahr, dass ein Baby sich in eine Position bringt, von der aus es aus größerer Höhe herunter fallen könnte. Auch die normale vorgesehene Bewegungsentwicklung von Babys generell verläuft höchst individuell. Ich erlebe durchaus immer wieder Babys, die sich schon im Alter von nur mehreren Wochen drehen können. Und als Eltern wissen wir eben nie ganz genau, was wann als Nächstes passieren sollte und wird.
Als Hebamme empfehle ich generell, dass die Eltern am Wickeltisch sozusagen immer mindestens eine Hand am Kind haben sollten. Das heißt im Umkehrschluss: Wenn man noch etwas holen muss, nimmt man das Baby mit oder legt es an sicherer Stelle ab. Bei schon aktiveren Kindern sollte dieser Rat sogar schon beherzigt werden, wenn man sich nur direkt vor dem Wickeltisch bückt. Denn manche Babys verändern ihre Position wirklich blitzschnell.
Wahrscheinlich werden jetzt einige Leser denken: „Aber das ist doch selbstverständlich!“ Nun, eigentlich ist es das auch, aber Schlafmangel oder das schreiende Geschwisterkind lassen Eltern manchmal unbewusst irrational handeln. Wer den Leitsatz „eine Hand immer am Baby“ aber gut verinnerlicht hat, wird auch in Stresssituationen das Baby nicht allein aus Versehen auf dem Wickeltisch liegen lassen.
Sichere „Babyablage“ garantieren
Sturzunfälle passieren in der Regel immer aus einer Unaufmerksamkeit heraus. Aber für die Eltern ist es eine wirkliche Katastrophe, selbst wenn das Baby den Sturz unbeschadet übersteht. Die Angst, die Sorge, die Nacht zur Überwachung im Krankenhaus… die Eltern machen sich schwerste Selbstvorwürfe, eben weil es eine Situation ist, die man wirklich hätte verhindern können. Und manchmal kommt das Baby eben nicht nur mit einem Schrecken davon.
Das alles gilt auch für das Ablegen des Babys auf dem Sofa oder Bett. Auch hier sollte immer eine Hand am Baby bleiben, wenn es nicht so abgesichert ist, dass es garantiert nicht herunter rollen kann. Eine Krabbeldecke am Boden, das Oberteil des Kinderwagens oder ein auch gepolsterter Wäschekorb eignen sich gut als „Babyablage“, wenn man sich keinen Stubenwagen oder eine Wiege in die Wohnung stellen möchte. Sobald der Risikofaktor Höhe dazu kommt, sollte ein Baby aber rundherum abgesichert sein. Oder eben immer eine Elternhand am Baby bleiben.
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