Dass nicht der Storch die Kinder bringt, dürfte jedem Leser hier klar sein. Trotzdem taucht er als Symbol für das Kinderkriegen immer wieder auf. Und er hält sich auch umgangssprachlich in vielen Bereichen. Wohl weit mehr Menschen haben eine Idee, was ein Storchenbiss bei einem Neugeborenen sein könnte. Wenn von einem Nävus simplex gesprochen wird, weiß kaum jemand, was das ist.
Beides jedenfalls bezeichnet eine gutartige Fehlbildung der Haut. Es sind die kleinen Kapillargefäße in diesem Bereich meist verstärkt und in erweiterter Form vorhanden. Dadurch schimmern diese Flecken rötlich. Wenn das Baby weint, kann sich die Farbe durch die dabei angeregte Durchblutung noch intensivieren. Ein Storchenbiss ist nicht erhaben. Er bereitet dem Baby keinerlei Beschwerden.
Storchenbiss am Nacken
Der „klassische Storchenbiss“ ist meist hinten am Nacken des Köpfchens zu finden, also dort, wo die Haare enden, wenn schon welche vorhanden sind. Man könnte also denken, dass der Storch das Baby dort mit dem Schnabel gepackt hat, um es zu seinen Eltern zu fliegen. Die als Storchenbiss bezeichneten Male kommen aber auch an anderen Stellen des Hinterkopfes, an der Stirn, an der Nase oder im Bereich der Augenlieder vor. Manchmal sind sie auch im Bereich des Kreuzbeines zu finden. Tatsächlich kommen rund die Hälfte aller Neugeborenen mit einem Storchenbiss auf die Welt.
Die Hauterscheinungen jedenfalls sind harmlos und bedürfen keiner Behandlung. Meist verschwinden sie im Laufe der ersten zwei bis drei Lebensjahre von selbst. Darüber hinaus gibt es aber eine Reihe anderer Hautmale bei Neugeborenen, die zwar auch oft von alleine verblassen, aber manchmal auch je nach Lokalisation und Größe weiterer therapeutischer Maßnahmen bedürfen, die dann vom Kinderarzt veranlasst werden. Der typische Storchenbiss wiederum ist aber weder eine von einem Vogel beigebrachte Verletzung noch in irgendeiner Form behandlungsbedürftig.
Schreibe einen Kommentar