Das Aussehen der Fingernägel gehört mit zu den sichtbaren Reifezeichen, die man bei einem Baby nach der Geburt beobachtet. So erreichen die Fingernägel, wenn das Kind vor der vollendeten 37. Schwangerschaftswoche geboren wird, meist maximal die Fingerkuppe. Bei termingerecht zwischen der 38. und 42. Schwangerschaftswoche geborenen Babys überragt der Nagel die Fingerkuppe. Kommen Kinder nach der 42. Schwangerschaftswoche zur Welt, haben sie meist auffallend lange Nägel. Die Nägel beginnen oft bereits, sich abzuschälen.
Normalerweise muss man den Nägeln anfangs keine große Beachtung schenken. Wenn sie jedoch etwas länger sind, kann das Kind sich oder die Mutter beim Stillen damit kratzen. So kommt schon im Wochenbett die Frage auf: Wann darf ich die Babynägel bzw. Fingernägel des Babys schneiden? In den ersten sechs Wochen raten Hebammen in der Regel davon ab, die Nägel zu schneiden. Es kann schnell zu Verletzungen der Nagelhaut und dadurch zu für das Baby sehr unangenehmen Nagelbettentzündungen kommen.
Die Fingernägel eines Neugeborenen sind aber so weich, dass sich die überstehenden Nägel einfach ganz vorsichtig abziehen lassen, wenn sie seitlich etwas eingerissen sein sollten. Nach ein paar Wochen sind sie fester. Sie lassen sich dann bei Bedarf mit einer abgerundeten Babynagelschere vorsichtig kürzen. Am besten geht das, wenn das Baby schläft oder einen anderen ruhigen Moment hat, zum Beispiel beim Stillen. Dann sollte aber besser jemand anderes schneiden, weil das Handling sonst doch etwas erschwert ist.
Keine Babysöckchen über die Hände ziehen
Es gibt auch spezielle Babynagelfeilen, um den überstehenden Nagel sanft abzurunden. Eine reguläre Sandblattfeile könnte die noch weiche Fingerkuppe schnell verletzen. Diese sollte man deshalb nicht verwenden. Außerdem sind spezielle Babynagelklipser erhältlich. Mit denen habe ich beruflich nicht so gute Erfahrungen gemacht. Eltern haben öfter mal nach der Benutzung angegeben, zu viel vom Nagel bzw. auch der Haut mit abgeknipst zu haben. Schere oder Feile lassen sich einfach besser „dosieren“.
Wenn Neugeborene sich mit ihren Fingernägeln immer wieder kratzen, kommt gerne mal der Tipp, ihnen Kratzfäustlinge oder Babysöckchen über die Hände zu ziehen. Davon ist aber abzuraten. Das Baby braucht seine Hände, um sich und die Welt zu begreifen und auch um sich selbst zu regulieren. Es spürt, riecht und schmeckt seine Hände und Finger. Auch beim Stillen spielt der direkte „Hand-Brustkontakt“ eine wichtige Rolle. Er sollte nicht gestört werden. Wenn das Baby sich oder die Haut der Mutter schon in den ersten Wochen „blutig“ kratzen sollte, ist es sinnvoller, die Nägel doch schon vorsichtig zu kürzen. Das Tragen von Handschuhen stört die wichtigen Sinneseindrücke, die das Baby mit seinen Händen erlebt.
Um die Fußnägel braucht man sich übrigens erst etwas später Gedanken machen, weil diese langsamer wachsen. Allerdings schiebt sich hier oft die Haut über das Nagelbett, was das Schneiden etwas schwieriger machen könnte. Die Fußnägel sollte man möglichst gerade schneiden, damit es nicht zu seitlichen Einwachsungen kommt. Fingernägel hingegen kann man leicht rund schneiden, so dass keine Ecken stören. Nach dem Baden lassen sich die Babynägel übrigens oft noch etwas leichter schneiden oder feilen.
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