Unsere Babytochter ist mit ihren sieben Monaten rein statistisch im besten Beikostalter. Und doch ist es ein Thema, das kein Thema mehr ist – wie so vieles beim vierten Kind. Und nein, nicht etwa, weil es uns egal wäre, was das Baby macht. Sondern weil wir längst gelernt haben, dass wir – wie so oft – gar nichts machen müssen außer einfach nur unserem Kind vertrauen.
Vertrauen darauf, dass es genau weiß, was es gerade braucht. Dass es Interesse an der Beikost genauso anzeigt wie Hunger und Sättigung. Das kann die Kleine nämlich ganz ausgezeichnet. Schließlich hat sie das von Geburt an bis jetzt ganz verlässlich getan. Anfangs mit den vielen kleinen frühen Hungerzeichen, mittlerweile längst mit dem direkten Zuwenden zur Nahrungsquelle oder auch gerne mal dadurch, dass es mit den Händchen aufgeregt auf die Brust klopft.
Wenn das Baby satt ist, hört es auf zu stillen – ganz einfach. Und genauso einfach ist das auch mit der Beikost. Nach und nach wurde das Greifen gezielter, die Sitzstabilität höher und auch andere Fähigkeiten verfeinerten sich. Das Baby wurde immer neugieriger am Esstisch und probiert mittlerweile mal hier und mal da etwas. Manchmal landet mehr, manchmal weniger oder auch gar nichts davon im Bäuchlein. Unser Baby zeigt uns, was es möchte und was nicht. Ganz einfach.
Beikost keine Raketenwissenschaft
Beikost war und ist keine Raketenwissenschaft. Aber zumindest beim ersten Kind habe ich genau das doch irgendwie noch ein bisschen geglaubt. Denn auch das erste Kind hat sich nicht an Beikostpläne gehalten, die sich schlaue Menschen am Schreibtisch ausgedacht haben. Es hat auch einfach so gegessen, wie es für seine Entwicklung gerade gepasst hat.
Und so macht das unsere mittlerweile zwölf Jahre alte Tochter immer noch. Und so machen es auch die anderen Geschwister. Immer wieder neu, immer wieder anders. Mal gibt es Wochen mit mehr Appetit, mal mit weniger. Mal wird mit Neugierde viel Neues ausprobiert. In anderen Phasen wird tagelang eher recht monothematisch gegessen. Ganz normal. Auch wir Erwachsenen haben schließlich jeden Tag unterschiedliche Essbedürfnisse.
Es ist schön, mit der Familie gemeinsam am Esstisch zu sitzen. Und es ist toll, dass auch unser viertes Kind nun in dieser Tafelrunde seinen Platz gefunden hat. Alle hier schauen der Kleinen so gerne zu, wenn sie neue Geschmäcker und Konsistenzen entdeckt. Wenn die kleinen Fingerchen eine Kartoffel erforschen oder das Baby stolz ein Stückchen glitschige Banane in den Mund befördert.
Muttermilch ist weiter Hauptnahrungsmittel
Das sieben Monate alte Baby befühlt und probiert ganz vorsichtig das Broccoliröschen und hat im Hotel im Herbsturlaub entdeckt, wie gut Wasser- und Honigmelone schmecken. Die Mahlzeiten mit dem Baby sind von Spaß und nicht von Stress gekennzeichnet. Und so sollte es ja auch sein mit dem Essen.
Die gemeinsamen Mahlzeiten sind wichtige und schöne Rituale im Familienalltag. Sie sind etwas, das alle gemeinsam machen und erleben. Es ist oft laut und trubelig bei uns am Tisch. Aber es ist in der Regel doch entspannt und lustig. Das spürt auch das Baby, wenn es hier seine ersten Beikosterfahrungen macht.
Und während die anderen großen Menschen anschließend den Tisch abräumen, darf ich noch gemütlich mit dem Baby sitzen bleiben, um es zu stillen. Denn noch ist die Beikost hier lediglich in der Kennenlernphase. Die Muttermilch ist ganz klar nach wie vor das Hauptnahrungsmittel des Babymädchens.
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