Unser Weihnachtsbaum ist in diesem Jahr so ganz anders als sonst immer. Er ist selbstgebaut, ein Christbaum zusammengesteckt aus einfachen Rundhölzern. Er nadelt nicht, piekt nicht und ist nicht grün. Er gefällt uns in seiner schlichten und zurückgenommenen Art. Denn eigentlich mögen Anja und ich aus unterschiedlichen Gründen keine Weihnachtsbäume und auch nicht den mit ihnen verbundenen Beschaffungsstress. In den ersten Jahren mit nur einem Kind hatten wir gar keinen Baum. Aber irgendwann zog einer dann doch bei uns ein. Und die Kinder fanden das toll. Deshalb findet man es selbst dann auch irgendwie gut. Wie es bei so vielen Dingen im Leben mit Kindern ist.
Ohne Baum geht also nicht. Nun gibt es also bei uns eben diesen Baum bestehend aus über 60 Rundhölzern in drei unterschiedlichen Stärken. Selbstgebaut, ein bisschen notgedrungen allerdings, nachdem wir im Internet Alternativen gesucht und ein käufliches Exemplar bei Etsy gefunden hatten. Allerdings war dieser Baum leider sehr klein, über 300 Euro teuer und hätte die ziemlich happige Versandreise aus England ohnehin nicht mehr rechtzeitig bis zum 24. Dezember geschafft.
Also habe ich mir das Ding angeschaut, im Geiste Maß genommen, ein bisschen geplant. Dann von meinem Freund Henning einen Holzbohrersatz mit großen Exemplaren ausgeliehen und Löcher für Steckverbindungen gebohrt. Anfangs noch relativ streng und mit dem Zollstock messend, später nach Augenmaß und am Ende einfach nach Gefühl. Zwei Nachmittage lang hat es gedauert – und nun haben wir einen Baum, der auch nächstes Jahr in der Wohnung stehen wird. Und übernächstes. Und das Jahr danach auch.
Weihnachtsbaum, der uns lange begleitet
Wir waren zunächst etwas skeptisch, ob die Kids uns für völlig übergeschnappt halten würden, aber sie fanden die Idee gut. Die mittlere Tochter ist selbsterklärte Anwältin der Blumen und Pflanzen und war sofort begeistert davon, keinen Baum absägen zu müssen, der dann später einfach weggeworfen wird. Natürlich stammt auch das Holz für unseren Weihnachtsbaum von einer Buche. Aber wenn es klappt, wird uns dieses Holz lange begleiten.
Geschmückt haben wir der Baum natürlich auch, mit unserem Weihnachtsbaumschmuck, einer Lichterkette und Haltern für echte Kerzen. Und das dass mit dem neuen Weihnachtsbaum eine gute Idee war, wussten wir spätestens, als Familie Mierau neulich am späten Nachmittag anrief auf der Suche nach einen Christbaumständer. Unseren konnten wir ja jetzt einfach weitergeben und hatten somit gleichzeitig noch einen netten Kaffee- und Spielbesuch.
Wie dem auch sei: Wir wünschen euch allen da draußen fröhlichste Weihnachten – ob nun mit oder ohne grünen, gelben oder blauen Baum, selbstgebaut oder auf den letzten Drücker gekauft…
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